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Wo ist Schluss? Terry Richardson unter öffentlichem Druck

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Wo ist Schluss? Terry Richardson unter öffentlichem Druck

Kontovers, ehrlich, direkt, alles Worte mit denen man den Stil von Terry Richardson beschreiben könnte. Der Mode- und Lifestylefotograf ist für seine nüchterne Darstellung von Celebreties wie Oprah Winfrey oder gar den Präsident der Vereinigten Staaten Barack Obama bekannt geworden. Sein Arbeitsstil ist geradeheraus und verzichtet auf Euphemismen. Hartes Licht, weiße Wand, das war’s. Aber hinter Richardson dem Fotografen verbirgt sich scheinbar ein Mann, der keine moralischen Grenzen kennt und seine Machtposition schamlos ausnutzt. Nun ruft eine change.org Petition seine Auftraggeber auf, von ihm Abstand zu nehmen. Mit Erfolg?

Vorwürfe der sexuellen Belästigung durch Terry Richardson sind nicht neu

Es ist nicht das erste Mal, das derartige Vorwürfe gegen den Starfotografen laut werden. Er solle bei Shootingss junge Mädchen zum Sex gezwungen haben, sie unter Druck gesetzt haben, ihnen gedroht haben nie wieder im Business arbeiten zu können, wenn sie nicht seinen Gelüsten folgen. So berichtete Fashionista von einer Episode mit einer Minderjährigen, die bei einer der berüchtigten Sexparty-Shoots des Amerikaners eine Release-Form vorgesetzt bekommen habe und gebeten wurde sich zu entkleiden. Anderen Models habe er sich nackt und erregt gezeigt - und zwar mit der Bitte, dieser Tatsache Abhilfe zu leisten. Die Petition richtet sich deswegen direkt an die mächtigen Freunde des Photographen, darunter Vogue, Tom Ford oder H&M, mit der Aufforderung, nicht mehr mit ihm zu arbeiten: "More awareness needs to be brought to light that Terry Richardson is negatively influencing media with his supposed exploit & abuse of certain models, mainstream degrading pornographic imagery, and inappropriate and unproffessional behavior”, heißt es deswegen in der Petition. Seine Arbeitsweise sei verwerflich und die Veröffentlichung seiner Werke unethisch. Über 12.000 Menschen sind Alice Louises Aufruf schon folge geleistet und haben die Petition unterzeichnet.

Terry Richardson dementiert

Aber was steckt wirklich dahinter? Richardson behauptet von sich „”I don’t like to exploit anybody. That’s not my bag. Everyone has fun on my shoots.” Rie Rasmussen sieht das nicht so. Auf der Fashion Week in Paris vor wenigen Wochen, hat das dänische Supermodel den Photographen auf einer Veranstaltung konfrontiert. „What you do is completely degrading to women. I hope you know you only fuck girls because you have a camera, lots of fashion contacts and get your pictures in Vogue.“, sollen ihre genauen Worte gewesen sein. Richardson flüchtete ohne Kommentar und rief am selben Abend die Agentur der Dänin an um sich über ihr Verhalten zu beschweren. Ob es nun Miley Cyrus ist, die nackt vor seiner Kamera posiert, eine Horde männlicher Models die ihre Hose mit dem Photographen runterlassen oder eine junge Frau, die sich beim Felatio ablichten lässt. Es gibt kaum eine Geschichte die es nicht über den meist bezahlten Fotografen der Welt gibt ($58 Mio im Jahr nach Forbes) Und nun die Petition. Die Folgen für Richardson sind nicht wirklich abzusehen.

H&M zieht Konsequenzen

Hingegen hat der Fast-Fashion-Retailer H&M schon seine Konsequenz aus dieser Affäre gezogen. Das Label hatte in der Vergangenheit mit dem Photographen für mehrere, sehr erfolgreiche, Kampagnen gearbeitet und twitterte, sich im Licht dieser Vorwürfe ganz von ihm distanzieren zu wollen. Jedoch waren diese Vorwürfe gegen Richardson auch 2010 bei ihrer gemeinsamen Kampagne bekannt - vor 3 Jahren war dies kein Hindernis für die schwedische Marke .

Aber was wird das alles bringen? Es ist ganz klar, dass Terry Richardsons Arbeit an sich unübertroffen bleibt. Er hat seinen Stil gefunden, einen Stil der modern ist. Der selbstproklamierte Perverse hat seit Anbeginn seiner Karriere sich selbst und Models nackt fotografiert; ist so weit gegangen, dass viele seiner Strecken eher in ein Pornoheft gehören als in ein Modemagazin. Davon kann man halten was man will, aber die Bewunderung einer Anna Wintour oder eines Tom Fords hat er sich so erarbeitet. Sein Gesicht und seine Art wurden zu seinem Markenzeichen und das grenzwertige Verhalten immer geduldet. Den Labels war der Mensch hinter dem Werk egal, da sich die Bilder - und somit das beworbene Produkt - gut verkauften.

Nun, da der Endkonsument sich zu Wort meldet und den Mann hinter der „Kunst“ in Frage stellt, geraten die Marken und Editoren in Zugzwang. Entweder sie behalten ihren Lieblingsperversen oder beugen sich dem demokratischen Druck. Aber was passiert wenn der Kunde über die Zukunft eines „Künstlers“ entscheidet? Die Akte Richardson ist noch lange nicht geschlossen, und ob sich überhaupt etwas ändern wird, bleibt abzuwarten. Zur Petition geht's hier lang.


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